Olympisch aktuell aus Weymouth

(Weymouth, 04.08.2012) Der Schwarzwälder Toni Wilhelm surft vor Weymouth weiter auf der Erfolgswelle und hat am Samstag seinen ersten Tagessieg eingefahren. Der Surfer vom Württembergischen Yacht Club gewann sein achtes Rennen und belegt zwei Wettfahrten vor dem Medaillenfinale am Dienstag punktgleich mit dem zweitplatzierten Briten Nick Dempsey Platz drei. In Führung liegt bei den Männern der «Fliegende Holländer» Dorian van Rijsselberge, der sich mit bislang fünf Wettfahrtsiegen die Goldmedaille schon am Sonntag in den Wettfahrten neun und zehn sichern könnte.
 
Der 29-Jährige, der als einziger unter den jungen Seglern der Deutschen Olympiamannschaft 2004 schon einmal bei Olympischen Spielen im Einsatz war, erzählte: „Ich habe nach dem Wettfahrtsieg im Ziel geschrien vor Freude und bin beim Jubeln sogar ins Wasser gefallen.“
 
Nadine Stegenwalner, Deputy Chef de Mission der deutschen Segler in Weymouth, sagte: „Wir freuen uns sehr für Toni und auch Moana. Ihre gute Trainingsarbeit mit Pierre Loquet, die hier gezeigten Leistungen der beiden und Ihr Auftreten bei dieser Olympia-Regatta sind inspirierend für die gesamte Mannschaft.“
 
Auch Wilhelms Trainingspartnerin Moana Delle surft im Olympia-Revier vor Weymouth weiter erfolgreich. Sie belegte am Samstag die Ränge vier und neun und rutschte zwar auf Platz sechs zurück, hat aber vor den beiden letzten Wettfahrten bis zum Medaillenrennen nur sieben Punkte Rückstand auf den Bronzeplatz. In Führung liegt die Spanierin Marina Alabau knapp vor Lee-El Korsitz aus Israel.
 
Moana Delle war in der zweiten Runde des achten Rennens ein Flüchtigkeitsfehler unterlaufen, als sie beim Verstellen ihren Trapeztampen nicht vollständig einrasten ließ und ins Wasser fiel, als dieser sich plötzlich löste. „Ich bin baden gegangen“, erzählte sie, „das ist natürlich sehr ärgerlich, aber ich werde morgen wieder versuchen zwei schöne Rennen zu fahren. Wenn ich auf meine bisherige Serie schaue, dann bin ich selbst ganz überrascht wie gut es läuft.“
 

                                                                                Foto: onEdition

Der Lübecker Simon Grotelüschen zieht als Gesamt-Siebter in das Medaillenrennen der Lasersegler am Montag ein, hat aber keine Medaillenchance mehr. «Meine Taktik für die Startkreuzen war diese Woche nicht gut, aber ich habe mir nichts vorzuwerfen. Es gibt Wochen, in denen man einen guten Lauf hat. So ist es mir bei der WM in Perth ergangen. Hier hat es nicht sein sollen. Aber mehr geben als alles kann man nicht.»
Die 470er-Seglerinnen Kathrin Kadelbach und Friederike Belcher aus Hamburg liegen nach ihren ersten vier Rennen in den Top Ten auf Platz neun, ihre Team-Kameraden Ferdinand Gerz und Patrick Follmann aus München nach sechs Wettfahrten auf Platz 15.
 

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Am Sonntag finden ab 14 Uhr deutscher Zeit die ersten Medaillenrennen der olympischen Regatta statt. In beiden Finalläufen starten mit den Starbootseglern Iain Percy und Andrew Simpson sowie Finn-Dinghi-Segelidol Ben Ainslie englische Top-Favoriten in den finalen Kampf um Edelmetall. Ben Ainslie kann mit dem möglichen Olympiasieg zum erfolgreichsten Olympiasegler der Geschichte aufsteigen. Sein im Zwischenklassement der Finn-Dinghi-Segler mit zwei Punkten Vorsprung führender Rivale Jonas Hogh-Christensen will den 52 Jahre alten Rekord für seinen Landsmann Paul Elvström (4 x Gold) verteidigen und selbst Olympiasieger werden. ZDF und ARD übertragen die Medaillenrennen ab 14 Uhr deutscher Zeit im Live-Stream unter zdfsport.de und sportschau.de.

Die bisherigen Wettfahrtergebnisse sowie die Ergebnisse der weiteren Olympischen Segeldisziplinen finden Sie hier.