Dieko Riebe: „Ich weiß, was intensives Training heißt“

Dieko Riebe ist seit Anfang des Jahres 2022 der neue Athletik-Trainer im German Sailing Team. Der studierte Sportwissenschaftler hat bereits viele Jahre mit Leistungskadern im Hockey, Beachvolleyball und Fußball intensiv zusammengearbeitet. Wir stellen den 32-Jährigen im Interview vor.

Dieko, du lernst nach und nach alle Sportlerinnen und Sportler, Trainerinnen und Trainer kennen. Worum geht es in dieser ersten Kontaktaufnahme?

Gemeinsam mit den Aktiven und ihren Disziplinen-Trainerinnen und -trainern möchte ich den genauen und vor allem individuellen Bedarf feststellen. Wie ist bei jedem Einzelnen der körperliche Status Quo? Wer hat wo Schwachstellen? Der eine hat vielleicht leichte Probleme im Knie, der andere im Rücken. Diese und jede Menge andere Faktoren sind immens wichtig für die Trainingsplanung.

Was macht ein Athletiktrainer beim DSV? Was sind deine Aufgaben?

Zu meinen Zielen gehört natürlich die Leistungssteigerung der Athleten. Um aber auf dem Wasser effektiv Technik und Taktik trainieren zu können, müssen die Seglerinnen und Segler körperlich fit sein. Dabei geht es um Beweglichkeit, Stabilität, Koordination, Reaktionsvermögen, Ausdauer und natürlich Kraft.  Der Körper muss ja enorm hohen Belastungen standhalten… Ich möchte, dass die Sportlerinnen und Sportler verletzungsfrei durch die Saison gehen – trotz der enormen Trainings- und Wettkampfbelastung. Um diese Bereiche, also Leistungssteigerung und Verletzungsprävention optimal verbinden zu können, ist es unabdingbar, das Training zu monitoren.

Die Anforderungen in den verschiedenen Bootsklassen sind sehr unterschiedlich…

Ja, das ist so. Aber wenn wir als Team mit den Aktiven, ihren Disziplin-Trainerinnen und -trainern, mit Ärzten und Physiotherapeutinnen und -therapeuten eng zusammenarbeiten, können wir die Pläne maßschneidern. Dazu gehören dann unter anderem auch eine gute Leistungsdiagnostik und genaue Trainingsdokumentation. Als moderner Athletiktrainer muss ich den Überblick über die Gesamtbelastung behalten. Das heißt, ich muss eigentlich immer wissen, wie hoch die Belastung auch auf dem Wasser ist. Dann kann ich die Maßnahmen entsprechend dosieren.

Du bist nicht nur studierter Sportwissenschaftler, du kennst all diese Dinge auch selbst aus der Sicht des Leistungssportlers.

Ja, ich bin als Leichtathlet 400 und 800 Meter gelaufen. Ich weiß, was intensives Training bedeutet und wie wichtig Betreuung und intensive Zusammenarbeit sind. Das hat sich immer wieder auch bei der Hockey- und Beachvolleyball-Nationalmannschaft oder bei den Fußballspielern des FC St. Pauli gezeigt, mit denen ich in den vergangenen Jahren zusammengearbeitet habe. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, habe ich mich eine Zeitlang bei Mark Verstegen und seiner Firma „EXOS“ in Phoenix, in den USA, fortgebildet. Mark ist einer der renommiertesten Athletiktrainer weltweit – dort habe ich super viel gelernt.

Wenn du nicht in Schilksee arbeitest, was machst du dann?

Mein Herz gehört dem Sport – ich laufe immer noch viel, fühle mich hinterher gestärkt auf allen Ebenen. Der Kopf ist frei und der Körper durchblutet. Und gerade ziehe ich um, von Hamburg wieder zurück nach Kiel. Ursprünglich komme ich ja aus Eckernförde. Ich wollte immer zurück ans Meer. Jetzt ist es soweit. Und endlich kann ich auch wieder mehr windsurfen. Was gibt es Schöneres als Wasser, Wind und einfach in der Natur zu sein.

Zur Person: Dieko Riebe

Dieko Riebe studierte in Hamburg Sportwissenschaften (Master), ließ sich in den USA bei dem renommierten Athletik-Trainer Marc Verstegen fortbilden. Vor seiner Tätigkeit beim DSV arbeitete er unter anderem mit der deutschen Hockey- und Beachvolleyball-Nationalmannschaft, den Jugend-Fußballspielern des FC St. Pauli und im Rehabilitationsbereich mit Leistungssportlerinnen und -sportlern.