Jurczok/Lorenz nehmen Kurs auf olympische Testregatta

Die 49erFX-Seglerinnen Victoria Jurczok und Anika Lorenz beim World Cup vor Genua

Victoria Jurczok und Anika Lorenz haben als erste Crew des German Sailing Teams die nationale Ausscheidung im Kampf um nur einen Startplatz pro Disziplin und Nation bei der olympischen Testregatta in diesem Sommer im japanischen Olympia-Revier von Enoshima gewonnen.

Die Berliner Crew vom Verein Seglerhaus am Wannsee hat sich bei der Weltcup-Regatta im italienischen Revier vor Genua gegen die Teamkameradinnen Tina Lutz und Susann Beucke (Chiemsee Yacht-Club/Hannoverscher Yacht-Club) durchgesetzt.

„Wir freuen uns riesig“, sagte Steuerfrau Vicky Jurczok, auch wenn sie mit Platz zwölf beim Weltcup nicht zufrieden war. „Wir hatten uns die Top Fünf als Ziel gesetzt und haben am Ende sogar das Medaillenrennen knapp verpasst. Das war kein Wunschergebnis. Aber es war auch einiges Pech dabei und wir sind trotzdem glücklich, dass wir voraussichtlich an der Testregatta teilnehmen können. Das hat bei unserer letzten Olympia-Kampagne nicht geklappt, ist uns aber als Erfahrung sehr wichtig.“ Platz 9 bei der Trofeo Princesa Sofía und Platz 12 in Genua reichte Jurcok/Lorenz auch deshalb zum Sieg im internen Duell, weil Tina Lutz und Susann Beucke – vor Mallorca noch Siebte – in Genua als 27. nicht punkten konnten. Können Jurczok und Lorenz auch die Nationenhürde für die olympische Testregatta nehmen, steht als finaler Schritt auf Kurs Testregatta noch die offizielle Nominierung aus, die in Absprache mit dem Olympia-Segelausschuss durch DSV-Sportdirektorin Nadine Stegenwalner erfolgt.

Die Weltcup-Regatta in Italien hatte allen Teilnehmern aufgrund extrem leichter Winde zwischen vier und acht Knoten viel Geduld abgefordert. Ganze Renntage waren aufgrund der hartnäckigen Flaute entfallen. Die 49er-Segler Tim Fischer und Fabian Graf (Norddeutscher Regatta Verein/Verein Seglerhaus am Wannsee) konnten sich trotz Erkrankung des Vorschoters für das Medaillenfinale qualifizieren und haben die Regatta als Zehnte beendet. Justus Schmidt und Max Boehme vom Kieler Yacht-Club segelten auf Platz 14.

Dass keine weiteren deutschen Starter vor Genua die Medaillenrennen erreichten, hatte unterschiedlichste Gründe: Die einen kamen mit den dominant sommerflauen Winden nicht zurecht; andere wie die 49er-Rio-Bronzemedaillen-Gewinner Erik Heil und Thomas Plößel (Norddeutscher Regatta Verein), die Miami-Siegerinnen und 470er-Seglerinnen Frederike Loewe und Anna Markfort (Verein Seglerhaus am Wannsee/Joersfelder Segel-Club), die führenden männlichen 470er-Crews oder auch der Weltranglisten-Dritte Philipp Buhl (Segelclub Alpsee-Immenstadt) im Laser waren vor Genua nicht am Start.

Einige jüngere Teams der Segelnationalmannschaft konnten sich im italienischen Revier dafür gut in Szene setzen: Theres Dahnke und Birte Winkel (Plauer Wassersportverein/ Schweriner Yacht-Club) segelten bei ihrer ersten Weltcup-Regatta im stark besetzten Frauen-Feld der 470er-Flotte auf Platz 13, lagen zwischendurch sogar auf Top-Ten-Kurs. Laser-Steuermann Nik Aaron Willim (Norddeutscher Regatta Verein) beendete die Regatta auf Platz 22.

Hier geht es zu den Ergebnissen der Weltcup-Regatta von Genua: https://www.manage2sail.com