Philipp Buhl segelt bei Semaine Olympique Française aufs Podium

Die Semaine Olympique Française ging am Samstag ohne Medaillenrennen zu Ende. Beim dem packenden Finale der Last Chance Regatta am Vortag, hatten die deutsche Teams die letzten beiden noch fehlenden olympischen Nationenstartplätze in den Disziplinen 49erFX und 49er sichern können. Nun hatten die Teilnehmer der regulären Segelwoche, die nicht Teil der Olympia-Ausscheidung ist, auf einen ebenso furiosen Schlussakt gehofft. Dann aber wurden die die Medaillenfinals in Starkwinden abgesagt. Mit einen dritten, einem vierten und einem fünften Platz in drei olympischen Klassen konnte das German Sailing Team auf Kurs Olympia-Regatta bei Teilnahme in sechs Disziplinen aber viel Selbstbewusstsein tanken.

Philipp Buhl zieht mit Platz drei nach der Semaine Olympique Francaise in Hyères eine positive Bilanz © DSV/Felix Diemer

„Wir wollten aufs Gesamtergebnis fahren und gleichzeitig an einigen Stellschrauben drehen. Es war eine gute Regatta. Wir sind noch nicht ganz fertig, aber auf dem richtigen Weg nach Marseille “, zog ILCA-7-Bundestrainer Alex Schlonski Bilanz. Sein Schützling Philipp Buhl hatte sich nach konzentrierter Leistung auch ohne Finale nach neun Rennen einen Podiumsplatz verdient. Der 34-jährige Allgäuer zeigt sich in dieser Saison auf Kurs zu seiner dritten Olympia-Teilnahme konstant in der Weltspitze. Nach Platz zwei beim Trofeo Princesa Sofía vor drei Wochen segelte Philipp Buhl im top-besetzten Weltklassefeld vor Hyères als Dritter erneut aufs Podium. Der für seinen Heimatverein Segelclub Alpsee-Immenstadt und den Norddeutschen Regatta Verein startende Weltmeister von 2020 sagte: „Die Zwischenbilanz ist positiv. Ich konnte bei den letzten vier Regatten mit hoher Konstanz agieren. Da strahlt ein gewisses Selbstbewusstsein ins Konto rein. Gleichzeitig liegt noch einige Arbeit vor uns, die wir sehr gezielt angehen.“

DSV-Sportdirektorin Nadine Stegenwalner: „Sowohl Philipp Buhl als auch Jannis Maus mit Platz vier bei den Kitern haben sich in Frankreich in der absoluten Weltspitze positioniert. Ihre Leistung gibt viel Motivation mit Blick auf die Olympia-Regatta in Marseille.“

Jannis Maus kommt im Olympia-Countdown immer besser in Fahrt. Vor Hyères erreichte der 27-Jährige vom Verein Cuxkiters das Finale der Top-Vier. Nur sehr knapp unterlag der Oldenburger im spannenden Showdown den „Klassen-Löwen“ Maximilian Maeder (Singapur), Toni Vodušek (Slowenien) und Axel Mazella (Frankreich). Dabei hatte Jannis Maus sogar in Führung gelegen, bevor ihm ein kleiner, aber teurer Fehler unterlief: „Es war ein Finale mit drei Weltmeistern und mir. Ich habe einen kleinen Fehler im sehr kurzen Rennen gemacht. Ich musste als Führender den Call zur Layline machen, habe die Wende zehn Meter zu früh angesetzt. Das ist bei uns kaum mehr als eine Sekunde. So ein Fehler wird bestraft. Aber daran lässt sich arbeiten. Das Finale war in jedem Fall ein relevantes und sehr leerreiches Szenario für die kommenden Regatten.“

Jannis Maus führt momentan die nationale Olympiaqualifikation an  © DSV/Sailing Energy.

Jannis Maus ringt in der laufenden nationalen Olympia-Ausscheidung mit Teamkamerad Florian Gruber (Norddeutscher Regatta Verein) um nur eine Fahrkarte zur Olympia-Premiere der Formula-Kiter in diesem Sommer in der Bucht von Marseille. Flo Gruber erreichte bei der Semaine Olympique Française, die nicht Teil der Olympia-Ausscheidung ist, Platz neun. Im Duell um das Olympia-Ticket steht es zwischen Maus und Gruber nach zwei von drei Ausscheidungsregatten 28:15 Punkte. Die Entscheidung fällt bei der Weltmeisterschaft der Kiter, die vom 11. bis zum 19. Mai im selben Revier vor Hyères ausgetragen wird. Deutschlands beste Formula-Kiterin Leonie Meyer hat das Semaine-Finale als Zwölfte knapp verpasst, bereitet sich ebenfalls auf die WM der Kiter vor.

Wanser/Autenrieth nahmen als einziges deutsches 470er-Team an der Semaine Olympique Francaise teil © DSV/Saling Energy

Im 470er-Mixed nutzten lediglich die 2022er-Weltmeister die französische Segelwoche zur Intensiv-Vorbereitung auf ihr nationales Ausscheidungsfinale: Luise Wanser und Philipp Autenrieth (Norddeutscher Regatta Verein/Bayerischer Yacht-Club) erreichten vor Hyères als einzige deutsche Crew im sehr stark besetzten Feld Platz fünf. Vor der mit großer Spannung erwarteten dritten und entscheidenden 470er-Mixed-Ausscheidungsregatta im Rahmen der EM im Mai in Cannes führen in der umkämpften deutschen Weltklasse-Gruppe Simon Diesch und Anna Markfort (Württembergischer Yacht-Club/Verein Seglerhaus am Wannsee, 34 Punkte) vor Malte und Anastasiya Winkel (Schweriner Yacht-Club/Norddeutscher Regatta Verein, 29 Punkte). Es folgen Theresa Löffler und Christopher Hoerr (Deutscher Touring Yacht-Club/Segelclub Breitbrunn Chiemsee, 19 Punkte), Luise Wanser und Philipp Autenrieth (NRV/Bayerischer Yacht-Club, 18 Punkte) sowie Theres Dahnke und Matti Cipra (Plauer Wassersportverein, 10 Punkte).