German Sailing Team eröffnet europäische Regattasaison mit einem Kantersieg und vielen starken Einzelleistungen

Das German Sailing Team hat die europäische Regattasaison mit einem Klassensieg und vielen guten Einzelresultaten eröffnet. Vor Palma de Mallorca ist die deutsche Segel-Nationalmannschaft bei der 48. Auflage des Klassikers Trofeo Princesa Sofía vielversprechend in das nacholympische Jahr gestartet. Allen voran die Olympia-Neunten Victoria Jurczok und Anika Lorenz, die ihre Flotte im 49erFX beherrschten wie kein anderes Team eine der anderen neun olympischen Disziplinen.

Victoria Jurczok und ANika Lorenz gewinnen die Trofeo Princesa Sofia 2017
Besser hätte es nicht laufen können: Die 49er FX Crew jurczok/Lorenz bei der Pincess Sofia Trophy auf Mallorca. Foto: Lars Wehrmann.

Mit acht Tagessiegen in 15 Wettfahrten und imposanten Leistungen im stürmischen Finale läuteten die Berlinerinnen vom Verein Seglerhaus am Wannsee (VSaW) ihre zweite Olympia-Kampagne erfolgreich ein und bescherten dem German Sailing Team des Deutschen Segler-Verbandes (DSV) einen Platz unter den zehn erfolgreichsten Nationen.

„Zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison fehlten noch einige starke Crews, doch für uns war es ein sehr gelungener Auftakt“, sagte Vicky Jurczok nach dem Finale im Hafen. In Winden um 25 Knoten konnten nur zwei der drei geplanten Finalläufe der 49erFX-Frauen ausgetragen werden. Im zweiten Durchgang waren die WM-Dritten von 2016 am Samstag eine von nur zwei Crews, die in den harschen Kenter-Bedingungen überhaupt das Ziel erreichen konnten. Damit zeigten Jurczok/Lorenz, dass sie mit ihrer Erfahrung und Routine auch in stärkeren Winden bestehen können – ihre vielleicht beste Erkenntnis bei dieser Mallorca-Regatta.

 Auch Tim Fischer und Fabian Graf im 49er erzielten eine Top-Ten-Platzierung. Foto: Lars Wehrmann.
Auch Tim Fischer und Fabian Graf im 49er erzielten eine Top-Ten-Platzierung. Foto: Lars Wehrmann.

833 Seglerinnen und Segler und 646 Boote aus 53 Nationen haben die Bucht von Palma de Mallorca eine Woche lang in eine spannend-spektakuläre Segel-Arena verwandelt, in der olympische Medaillengewinner auf Weltmeister, Europameister, aber auch viele neue aufstrebende Talente trafen und ihre Frühform testeten. „Mir hat der Auftakt unseres German Sailing Teams gut gefallen“, sagte DSV-Sportdirektorin Nadine Stegenwalner, „der Sieg von Vicky und Anika im 49erFX ist der perfekte Startschuss für die Saison. Ich habe viele motivierende und teilweise beeindruckende Einzelresultate auch jüngerer Crews gesehen. Ob nun im 470er von Simon Diesch und Phillip Autenrieth, im 49er durch Tim Fischer und Fabian Graf, im Laser Radial von Hannah Anderssohn oder auch bei den Laserseglern von Theo Bauer und Nik Willim. Damit lässt sich arbeiten. Auch Jan-Hauke Erichsen und Ann Kristin Wedemeyer sind als neue Nacra-17-Crew gut in ihre erste gemeinsame Regatta eingestiegen. Wir starten positiv in die Saison 2017!“

Trofeo Princesa Sofia: Zwei weitere Top Ten-Platzierungen

 "Leitwolf" Philipp Buhl erziielte im Medaillenrennen den fünften Platz. Foto: Lars Wehrmann.
„Leitwolf“ Philipp Buhl erziielte im Medaillenrennen den fünften Platz. Foto: Lars Wehrmann.

Für zwei weitere Top-Ten-Gesamtplatzierungen sorgten neben Jurczok/Lorenz die 49er-Crew Fischer/Graf als Siebte und mit Philipp Buhl der Aktivensprecher des German Sailing Teams. Der Sonthofener vom Segelclub Alpsee-Immenstadt hatte in der Serie vor Mallorca mit einem Frühstart und zwei misslungenen Rennen zwar mehrere Tiefschläge wegzustecken, konnte sich aber immer wieder nach vorne arbeiten. Im Medaillenrennen rückte er als Fünfter noch auf Platz neun vor. Der „Leitwolf der Laser-Gruppe“ erwies sich einmal mehr als Teamplayer und lobte vor allem die starken Auftritte seiner jüngeren Mitstreiter Theo Bauer und Nik Aaron Willim.

Theo Bauer konnte mit den Einzelrängen 3, 3, 5 und 4 gleich viermal zeigen, dass seine Leistungskurve nach diesem Winter stark angestiegen ist. Der 22-Jährige vom Röbeler Segler-Verein erzählte: „Als ich hier zwischenzeitlich Siebter war, haben mich viele Leute angesprochen, wie krass gut es für mich läuft. Ich hätte die Serie natürlich auch gerne so abgeschlossen, bin aber insgesamt zufrieden, weil ich zeigen konnte, wo ich hingehöre. Ich bin noch nicht auf dem Level der Weltklasseleute wie Philipp, aber auf dem richtigen Weg. Und unsere Laser-Trainingsgruppe mit unserem Coach Alex Schlonski, die ist der Hammer! Dazu Buhli als Leittier, der seine Geheimnisse auf keinen Fall für sich behält…“ Auch Nik Willim vom Norddeutschen Regatta Verein beeindruckte mit einem Tagessieg sowie einem dritten und einem fünften Rang in ihrem gut besetzten Feld. Philipp Buhl ist zum Auftakt seiner dritten Olympia-Kampagne sicher: „Wir sind eine sehr starke Truppe und haben zusammen sehr guten Speed erarbeitet. Darauf lässt sich aufbauen.“

GESAMTERGEBNISSE TROFEO PRINCESA SOFÍA 2017

(mit deutschen Teams in den Top 20)

470ER MÄNNER

  1. Tetsuya Isozaki/Akira Takayanagi (JPN), 49 Punkte

2. Carl-Fredrik Fock/Marcus Dackhammar (SWE), 50 Punkte

3. Jordi Xammar/Nicolas Rodriguez (ESP), 51 Punkte

11.Simon Diesch/Philipp Autenrieth (Württembergischer YC/Bayerischer YC), 87 Punkte

17. Malte Winkel/Matti Cipra (Schweriner YC/Plauer WV), 106 Punkte

470ER FRAUEN

  1. Afrodite Zegers/Anneloes Van Veen (NED), 35 Punkte

2. Agnieszka Skrzypulec/Jolanta Ogar (AUT), 38 Punkte

3. Silvia Man Depares/Patricia Cantero (ESP), 47 Punkte

11. Nadine Böhm/Ann-Christin Goliass (Dt. Touring YC), 76 Punkte

12. Fabienne Oster/Anastasiya Krasko (NRV, YC Ludwigshafen Bodensee), 86 Punkte

15. Frederike Loewe/Anna Markfort (VSaW/Joersfelder SC), 98 Punkte

49ER

  1. James Peters/Fynn Sterritt (GBR), 68 Punkte

2. Diego Botin Chever/Iago Lopez Marra (ESP), 69 Punkte

3. Dylan Fletcher-Scott/Stuart Bithell (GBR), 81 Punkte

7. Tim Fischer/Fabian Graf (NRV/VSaW), 113 Punkte

20. Jakob Meggendorfer/Andreas Spranger (Segel- und Ruderclub Simssee), 193 Punkte

49ERFX

1. Victoria Jurczok/Anika Lorenz (Verein Seglerhaus am Wannsee), 47 Punkte

2. Helene Naess/Marie Rønningen (NOR), 96 Punkte

3. Kimberly Lim/Cecilia Low (SIN), 114 Punkte

FINN

(Achtung, neues Finalformat, daher gelten die Plätze im Finale für die besten Zehn/Fünf)

  1. Max Salminen (SWE)

2. Zsombor Berecz (HUN)

3. Alician Kaynar (TUR)

19. Max Kohlhoff (Kieler Yacht-Club), 136 Punkte

LASER

  1. Francesco Marrei (ITA), 57 Punkte

2. Elliot Hanson (NOR), 58 Punkte

3. Nick Thompson (GBR), 61 Punkte

9. Philipp Buhl (Segelclub Alpsee-Immenstadt), 124 Punkte

20. Theodor Bauer (Röbeler Segler-Verein), 172 Punkte

LASER RADIAL

  1. Dongshuang Zhang (CHN), 83 Punkte

2. Viktorija Andrulyte (LTU), 92 Punkte

3. Monika Mikkola (FIN), 98 Punkte

NACRA 17

  1. Fernando Echavarri Erasun/Tara Pacheco van Rinsoever (ESP), 52 Punkte

2. John Gimson/Anna Burnett (GBR), 68.45 Punkte

3. Lin Cenholt/Christian Peter Lübeck (DEN), 81 Punkte

12. Jan-Hauke Erichsen/Ann Kristin Wedemeyer (GER), 126 Punkte

Alle Ergebnisse im Überblick finden sich hier.