Vier WM-Medaillen für deutsche 470er-Junioren

Luise und Helena Wanser haben die Juniorenweltmeisterschaft im 470er der Frauen gewonnen. Im slowenischen Portoroz siegten die Schwestern aus Hamburg vor den Französinnen Paola Amar und Marine Riou. Daniel Göttlich und Linus Klasen aus Berlin wurden Vizeweltmeister bei den Männern. Theres Dahnke und Birte Winkel sowie Lucas Schlüter und Frederick Eichhorst machten mit der Bronzemedaille das starke Abschneiden des deutschen Teams perfekt.

Nach dem Zieldurchgang kannte der Jubel keine Grenzen mehr: Vier Titel für Deutschland bei der 470er-Junioren-WM!

Luise und Helena Wanser vom Norddeutschen Regatta Verein hatten bereits bei der Trofeo Princesa Sofia auf sich aufmerksam gemacht: Dort landeten sie im starken internationalen Seniorinnen-Feld zwei Tagessiege und wurden als zweitbestes deutsches Team Neunte. Vor Portoroz an der slowenischen Adriaküste legten die Schwestern aus dem Nachwuchskader des German Sailing Teams an den leichtwindigen Auftakt-Tagen den Grundstein für ihren Titelgewinn. „Doch auch die zwischenzeitlichen 16 bis 18 Knoten haben Luise und Helena gut gemeistert“, lobt 470er Junioren-Bundestrainer Ulf Lehmann. Er trainiert die Schwestern am Bundesstützpunkt Warnemünde.

Das Podium der Frauen.

Die Vorjahres-Vizeweltmeisterinnen, Theres Dahnke und Birte Winkel, hatten im Medal Race die Hand an der Silbermedaille. Am Ende hatten die Seglerinnen vom Plauer Wassersportverein und vom Schweriner Yacht-Club trotz des gewonnenen Medaillenrennens einen Punkt zu viel auf dem Ergebniskonto und wurden Dritte.

Daniel Göttlich/Linus Klasen und Lucas Schlüter/Frederick Eichhorst auf dem Podium.

Bei den Männern war das italienische Duo Ferrari/Calabro nicht zu schlagen, doch Daniel Göttlich und Linus Klasen vom Verein Seglerhaus am Wannsee verschafften sich mit einer soliden Qualifikations- und Finalserie eine gute Ausgangsposition für das Medal Race: Ein achter Platz reichte dem Team zur Silbermedaille. Im finalen Medaillenrennen triumphierten ihre Trainingspartner Lucas Schlüter und Frederick Eichhorst vom Potsdamer Yacht-Club, die sich mit ihrem Sieg noch auf den Bronzerang vorschoben.  

Das herausragende deutsche Mannschaftsergebnis ist das Resultat von harter Arbeit im Winter und Frühjahr, berichtet Ulf Lehmann: „Wir haben viel zusammen mit den deutschen 470er-Senioren, vor allem mit Malte Winkel und Matti Cipra, trainiert. Ein Fokus lag dabei auf der Vorwind-Geschwindigkeit. Als Ergebnis waren unsere Teams hier in Portoroz auf der Vorwindstrecke merklich schneller als die Konkurrenz.“

Gemeinsame Trainingsregatta der deutschen 470er-Junioren und -Senioren vor Palma. Foto: DSV/Lars Wehrmann

Die Entscheidung, dass der 470er bei den Olympischen Spielen 2024 mixed gesegelt wird, war bei der Junioren-Weltmeisterschaft bereits zu spüren. Das Feld der Frauen war im Vergleich zum Vorjahr deutlich kleiner. Im Feld der Männer gingen elf Teams bereits in Mixed-Konstellation an den Start.

Als nächstes Event steht für die Junioren-Teams die Europameisterschaft in Spanien an. Das Segelrevier liegt in einer Meerenge der galizischen Atlantikküste und stellt mit Tidenhub und Strömung ganz andere Herausforderungen an die Crews als die Adria. Als Titelverteidigerinnen gehen Theres Dahnke und Birte Winkel ins Rennen.