iQFOiL-WM Youth & Junior: Platz vier und sechs für Emma und Moritz Schleicher

Bei der iQFOiL-Weltmeisterschaft Youth & Junior in Brest (Frankreich) surfte Emma Schleicher (SV Wacker Burghausen) in der U19-Wertung auf Rang vier, ihr Bruder Moritz (U17) landete am Ende auf Platz sechs. Knapp 400 Athletinnen und Athleten aus 36 Nationen gingen bei durchgehend schwachen Winden an der Atlantikküste an den Start.

Die fast 18-jährige Emma Schleicher surfte bei den iQFOiL Youth & Junior Weltmeisterschaften vor Brest auf Rang 4. Foto: Sailingenergy

Die Bedingungen für die Teilnehmer waren herausfordernd: Maximal zehn Knoten Wind, viele Dreher und nur an drei von acht Renntagen genug Wind, um aufs Wasser zu gehen. Das bedeutete in der Bucht vor Brest für die jungen Segler vor allem Warten, die Spannung halten und dann auch noch ein wenig Glück haben.

„Hätte mich jemand vor der WM gefragt, dann wäre ich mit dem abschließenden vierten Platz super zufrieden gewesen“, sagt Emma Schleicher. In den Qualifying-Series zeigte die Surferin aus der Jugend-Nationalmannschaft des German Sailing Team konstant gute Leistungen und zog als Zweite direkt ins Grand Final ein. „Da waren meine Erwartungen und Hoffnungen auf einen Podiumsplatz dann doch da“, sagt sie ehrlich. In den Finalrennen klappten die Starts nicht gut, die Konkurrentinnen kamen insgesamt besser zurecht. „Ich habe auch taktische Fehler gemacht und bin gerade noch ein wenig enttäuscht“, fügt sie an und ergänzt: „Ich weiß jetzt, woran ich arbeiten kann und muss.“

Diederik Bakker, der die Geschwister Schleicher schon einige Jahre als Honorartrainer des Bayerischen Seglerverbands betreut, ist mehr als zufrieden. „Emma muss jetzt einfach Erfahrungen sammeln bei internationalen Regatten“, erklärt der erfahrene Coach. „Gerade die Situation in der Medal Race Serie ist eine besondere. Das musst du Nerven haben, es geht um alles.“ An dieser mentalen Stärke gilt es zu arbeiten.

Der 15jährige Moritz Schleicher startet in dieser Saison erstmals in der U17-Wertung und ist „mehr als zufrieden mit dem sechsten Platz“. Er zog als Drittplatzierter in die Medal Race Serie ein. „Doch dann war ich bei einer Halse zu unkonzentriert, bin vom Foil gefallen und kam dann durch den schwachen Wind nur schwer wieder in Gang.“ Am Ende fiel er aus der Wertung, da das Zeitlimit überschritten wurde. „Da kann man dann einfach nichts machen bei Wind unter neun Knoten, die anderen ziehen an dir vorbei, weil sie gerade noch Wind haben und du bist machtlos“, sagt Moritz Schleicher.

Moritz Schleicher schied im Semi Final aus. Er fiel vom Foil und konnte dadurch das Zeitlimit nicht halten. Foto: Sailingenergy

Eine Erfahrung, die die meisten Surferinnen und Surfer im Laufe der Regatta machen mussten. „Diese WM war in meinen 40 Jahren als Trainer eine der härtesten Veranstaltungen überhaupt“, resümiert Diedrik Bakker. „Drei Renntage ging gar nichts, insgesamt war der Wind einfach zu schwach fürs Foilen“ Nicht nur die Surferinnen und Surfer standen unter Druck. Auch die Veranstalter in Brest mussten zusehen, wie sie die für eine Wertung notwendige Anzahl an Rennen starten konnten. „Das hat dann dazu geführt, dass es hier und da Ungerechtigkeiten gab“, sagt Bakker. „Auf der einen Seite des Feldes gab es Wind, auf der anderen Seite fielen die Aktiven vom Foil.“

Für Emma und Moritz Schleicher folgt als nächstes der Umzug von Griechenland zurück nach Deutschland. Die Familie lebte knapp sieben Jahre bei Athen, kehrt jetzt nach Erding zurück. Ende August folgt ein Trainingslager des Bayerischen Seglerverbands am Gardasee. Für Emma Schleicher stehen Mitte September die iQFOiL-WM U-23 in Portugal und die Youth&Junior-EM in Italien (Mitte Oktober) auf dem Plan. Moritz Schleicher startet ebenfalls bei der EM.

Insgesamt waren in Brest bei der WM 13 deutsche Surferinnen und Surfer am Start. Alle Ergebnisse gibt es auf der Website des Veranstalters.