Aarhus-Countdown #2: Erik Heil/Thomas Plößel, 49er

Fünf 49er-Teams vertreten bei den Sailing World Championships in Aarhus die deutschen Farben. Thomas Plößel von HP Sailing berichtet von den WM-Vorbereitungen.

Erik Heil und Thomas Plößel bei der Kieler Woche 208. Foto: Felix Diemer
Erik Heil und Thomas Plößel bei der Kieler Woche 2018. Foto: Felix Diemer

„Wir freuen uns schon sehr auf Aarhus: Vor fünf Jahren sind wir dort Vize-Europameister geworden. Die Bedingungen kennen wir also recht gut. Aarhus kann man wohl als typisches Ostseerevier bezeichnen: schwer vorhersehbar, man muss sich auf alles einstellen. Es gibt hier keine Thermik wie auf anderen Revieren. Dafür aber heftige Landeffekte durch die Bebauung und den Wald, vor allem bei Westwind. Bei Ostwind baut sich wie in Kiel eine ordentliche Welle auf.

Wir reisen mit zwei Booten an: einem neuen Rumpf aus der Ovington-Werft, den wir das erste Mal zur Kieler Woche gesegelt sind, und dem Mackay-Rumpf, mit dem wir 2016 die Bronzemedaille gewonnen haben. Ziel ist es, das neue Boot zu segeln. Das Rio-Boot ist eher eine Art Joker. Mit dem neuen Boot sind wir ganz klar noch in der Testphase und noch nicht ganz zufrieden: Auf dem Downwindgang ist es sehr schnell, aber an der Kreuz ist das Handling schwierig.

Warum also nicht mit dem bewährten Rumpf starten? Nun, wir müssen in Hinblick auf Tokyo 2020 frühzeitig ein Boot finden, mit dem wir uns hundertprozentig wohlfühlen. Daher geben wir dem neuen in Aarhus noch eine Chance und versuchen, die Segeleigenschaften weiter zu optimieren. Das ist auch eine mentale Sache: Wenn du ein Boot zu schnell als schlecht abstempelst, wirst du damit nie erfolgreich segeln.

In Aarhus teilen wir uns ein Team-Apartment mit Jojo Polgar und Caro Werner. Das Einkaufen, Kochen und Proviantieren übernimmt für uns Vier unser Sail Manager Frithjof, der uns schon in Rio begleitet hat. Wir treffen uns zum Frühstück und Abendessen im Apartment. Für die Zeit vor und nach den Wettfahrten packt uns Frithjof kleine, leichte Snacks ein. Vor allem nach dem Segeln ist es für mich wichtig, etwas zu essen. Ich gerate sonst schnell in einen „hangry“-Zustand – eine Mischung zwischen hungrig und gereizt – wenn ich mit knurrendem Magen das Boot abbauen muss.“

Die deutschen 49er-Teams für Aarhus

Sailing World Championships 2018 in Aarhus

Die Sailing World Championships 2018 sind ein Meilenstein auf dem Weg zu den Olympischen Spielen 2020 in Tokyo. Vor Aarhus kämpfen Seglerinnen und Segler um die ersten 40 Prozent der Nationenstartplätze für die Olympischen Spiele in Tokyo 2020. Eine Übersicht aller deutschen Starter und die weiteren Meilensteine auf der „#Road to Tokyo“ finden Sie hier.